Sonntag, 14. September 2014

Soo, um mal wieder ein bisschen weiter zu schreiben. Das Arbeitsleben hat sich nicht besonders veraendert. Wir versuchen mit verschiedenen Methoden die Aufmerksamkeit der Kinder zu erwecken und ein bisschen mehr Aufmerksamkeit fuer ihre Umwelt zu erwecken.

Am Donnerstag war waren wir mit den Kindern auf der Feira do Livro. Allerdings hatten wir nicht besonders viel zu tun und sind eigentlich mehr dumm rumgelaufen, als wirklich zu helfen.

Jetzt aber zum interessanteren Part, das Wochenende. Am Freitag bin ich vormittags mit Anna unterwegs gewesen und wir haben uns den buddistischen Tempel hier angeguckt. Der Tempel wirkte mitten in der Pampa von Brasilien sehr fehl am Platz. Besonders beeindruckt waren wir auch leider nicht. Die Figuren sahen zwar alle echt gut aus, aber waren fuer uns eher unersichtlich angeordnet aufgestellt. Der Tempel an sich war aber interessant. Der ist ganz anders aufgebaut, als eine christliche Kirche. Man geht da rein und kommt aber nicht besonders weit. An den Waenden des Raumes stehen riesige Figuren und die sehen eher gruselig aus, als heilig. Aber naja... Wie gesagt, wir waren nicht besonders beeindruckt von der gesamten Anlage. Ich denke, dass so ein Tempel wesentlich autentischer wirkt, wenn man ihn in Asien besucht und nicht in Suedamerika.

Im Anschluss an den buddistischen Tempel habe ich mich noch mit Chantale der 4. Deutschen hier in Foz do Iguaçu getroffen und wir haben uns den Itaipustaudamm angesehen. Zuerst waren wir im Ecomuseo. Dort wurde zuerst die komplette Arbeitssituation der Zeit der industriellen Revolution beschrieben mit schwarz-weiss Bildern. Sehr beeindruckende und wirklich gute Aufnahmen. Die Fotos zeigen auch nicht nur die Zeit in Brasilien, sondern ueberall auf der Erde. Nach den Fotos wurde noch ein riesiges Modell von Paraná gezeigt. Es war irgendwie ein komisches Gefuehl ueber das Modell zu laufen, wie als wuerde man schweben. Zum Ende der Ausstellung wurde der Itaipustaudamm ein bisschen auseinander genommen. Zuerst gab es einige Modelle, wie das Wasser durch den Staudamm fliesst und wie die Turbinen aufgebaut sind. Sehr beeindruckend ist die Groesse. Der Itaipustaudamm hat 20 Turbinen, 10 davon gehoeren Paraguay und die Paraguayer decken damit 75% ihres gesamten Strombedarfs ab, und 10 gehoeren Brasilien. In Brasilien werden mit der Energie aus dem Staudamm 17% des Gesamtenergiebedarfs gedeckt. Im Staudamm hat das Wasser eine Fallhoehe von fast 120m und pro Sekunde wird 40 mal so viel Wasser durch den Staudamm transportiert wie in den Cataratas pro Sekunde faellt. Unglaublich.
Nach dem Ecomuseo gings dann auch noch auf Panoramabustour zum Itaipudamm. Zuerst aus der Ferne und dann ueber den Damm selbst sind wir gefahren. Man kann sich das von den Fotos aus gar nicht vorstellen wie riesig das ist dort. Natuerlich weiss ich, dass der Staudamm auch einige negative Folgen mit sich gebracht hat, trotzdem war es sehr beeindruckend. Der Stausee und damit das Wasserreservoir hat eine Flaeche von 1250km² und ist damit sogar groesser als New York (hat zumindest unser Guide erzaehlt, ich hab die Daten nicht geprueft). Auch die Fluttore sind unglaublich gross (soweit ich mitbekommen hab gibt es 9 Tore und jedes ist 21m x 22m gross. Die werden aber nur 10% der Zeit des Jahres geoeffnet und dienen nur der Wasserregulation im Stausee, der uebrigens eine Tiefe von bis zu 170m hat. Ich muss sagen, ich war wirklich sehr interessiert an dem Stausee und fand es sehr schade, dass ich den portugisischen Arbeiter, der unsere Tour begleitet hat nur bedingt verstehen konnte. Er hat erzaehlt, dass er schon seit 1977 auf dem Staudamm arbeitet und der Bau hat erst 1974 begonnen und ist erst 2007 mit der Inbetriebnahme der letzten Turbinen abgeschlossen worden.
Ich werde auf jeden Fall noch an einem Tag die Tour in den Staudamm machen und mir das Kraftwerk auch von innen angucken. :D]

Fotos folgen

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