Von Banos aus ging es mit dem Bus mit
einem Zwischenhalt in Riobamba nach Cuenca, wo wir die nächsten zwei
Tage verbringen wollten. Wahrscheinlich ist das hier wohl einfach immer so, dass sie Fahrten chaotisch und abenteuerlich sind..., nur wir kriegen
es meistens nicht mit. Aber diesmal hatten wir allerdings das Glück
ganz hinten zu sitzen und mitten im Geschehen zu sitzen. Dementsprechend froh waren wir, als wir in Cuenca ankamen.
Allerdings war das Gefühl schnell verflogen, denn kein Taxifahrer war
daran interessiert, uns zu unserem Hostel zu bringen. Meist winkten
sie wortlos ab, als wir ihnen die Adresse zeigten oder hielten gar
nicht erst an. Den Grund dafür fanden wir schnell heraus – es sind
„Festivales“ in der Innenstadt und alles ist voller Menschen,
Konzertbühnen und Ständen. Irgendwann erbarmte sich Gott sei Dank
doch ein Taxifahrer. Allerdings hielt auch jetzt unser Glück nicht
lange an, zwar war die Lage des Hostels gut, unser Zimmer war aber
alles andere als angenehm – es war dreckig, es roch, als
würden wir direkt neben der Toilette schlafen, laut vom Treiben in
der Innenstadt, kurz gesagt es war einfach ekelig... Naja, war ja nur
für zwei Nächte Gott sie Dank.
Am nächsten Tag stand dann ein Treffen
mit einer Studienfreundin auf dem Plan, die aktuell ein Praktikum in
Quito macht und zufällig für ein paar Tage nach Cuenca gereist ist.
Zusammen mit einer ihrer Kolleginnen, die die Stadt gut kennt,
erkundeten wir die schöne Innenstadt, die Straßenstände und das
kunterbunte Treiben. Da wir keine Ahnung hatten, was für es für
Veranstaltungen gab an dem Tag, wurden wir auch des öfteren von
verschiedenen Events überrascht. Nach ein paar Runden, Kirchen,
Plätzen, Parks und was man sonst noch so in Städten halt so findet,
landeten wir in einem vegetarischen Restaurant und unterhielten uns
noch eine Weile über unsere bisherigen Reiseerfahrungen. Danach
wollten Annika und ich noch eine Stadtrundfahrt machen um aus unserem
einen Tag Cuenca alles herauszuziehen, was geht. Auf dem Weg zum
Treffpunkt kamen wir an einem waschechten Seifenkistenrennen vorbei.
Besonders niedlich war ein Team, dass ein Brett mit 4 eiernden Rädern
durch die Straßen schubste.
Die Stadtrundfahrt war zwar geprägt
vom Köpfe einziehen (viele tiefhängende Girlanden und Kabel), aber
sehr entspannend und hat einen guten Überblick über die Stadt
gegeben.
Da wir möglichst bald aus unserem
Hostel verschwinden wollten, sind wir morgens und gegen alle Tipps
der Hostelmitarbeiter zum Busbahnhof gefahren um die Reise
Richtung Mancora – Peru anzutreten. Im Nachhinein muss man vllt
sagen, dass es schlauer und wesentlich einfacher gewesen wäre einen
Direktbus zu wählen, aber im Zweifelsfall Flucht nach vorne...
Nun also zu unserem erneut
abenteuerlichen Grenzübergang... Zuerst mussten wir einen Bus nach
Machala nehmen, da waren wir plötzlich von einer Kurve zur nächsten im Trockenen. In Machala hatten wir dann
einen eher kurzen Aufenthalt mit Busterminalwechsel – sehr
merkwürdige Gegend - wir waren uns eigentlich fast sicher, dass sich da noch nie ein Europäer hinverirrt hat - und sind weiter in die Grenzstadt nach
Huaquillas gefahren. Dort herrschte ebenfalls Chaos pur, es war
staubig, Autos fuhren mehr kreuz und quer, als gerade aus und wir
waren einfach nur froh einen Taxifahrer zu finden, der uns zur Grenze
bringt. Da war dann alles ziemlich easy. Der Taxifahrer fuhr uns direkt in die Grenzstation, die Grenzposten direkt
nebeneinander nur zwei Schritte voneinander entfernt. Stempel für
raus, Stempel für rein, fertig.
Draußen wartete direkt der nächste
Taxifahrer, um uns nach Tumbes zu bringen. Wenn man sich also über
eins nicht beschweren kann, dann die Hilfsbereitschaft der
Taxifahrer, bzw der Leute im allgemeinen. Auch für Peru gilt, alle
sind sehr interessiert daran die zwei blonden, deutschen Mädchen
kennen zu lernen... In Tumbes stand dann Gott sei Dank nur noch ein letzter, aber auch der abenteuerlichste Reiseabschnitt bevor. Raus aus dem
Taxi, rein in den Minivan, die Rucksäcke wurden quasi ungefragt auf
den staubigen Dachträger geworfen und festgeschnallt und wir auf die vordere Sitzbank
bucksiert, direkt neben einen alten "Soltero", einen
Junggesellen, denn wir zu unserem Glück aber nicht verstanden.
Während noch weitere Menschen in den Minivan gestapelt wurden, bis
wirklich NIEMAND mehr rein passt, sahen wir uns um, und stellten
fest, dass sowohl die Windschutzscheibe diverse Risse und
Steinschläge hatte, als auch die vorderen Seitenfenster fehlen und der Minivan wie die
meisten Autos hier in eher schlechtem Zustand war. (Manchmal wundern
wir uns tatsächlich, wie die Autos immer wieder dazu überredet werden, doch noch
ein paar hundert Kilometer weiter zu fahren...)
Doch durch den Ausblick auf den Ozean
direkt neben der Straße und die Möglichkeit vorne heraus zu gucken
wurde es doch noch relativ angenehm bis wir in Mancora ankamen und
die nächsten Erfahrungen und Eindrücke auf uns niederregnen.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen