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Der aktuell aktive Tungurahua auf unserer Fahrt nach Banos. |
Nachdem wir beim Verlassen des Hostels erfahren haben, dass der Vulkan an dessen Fuß Banos liegt, aktuell aktiv ist, war uns beiden doch etwas mulmig zumute, als wir in den Bus dorthin stiegen. Beide konnten wir nicht einschätzen, was es wirklich bedeutet und auch das Internet spuckte keine brauchbaren Informationen aus. Da aber niemand in irgendeiner Form besorgt über unseren Aufbruch war, änderten wir unsere Pläne nicht.
Der erste Blick, den wir auf den Vulkan erhaschen konnten war atemberaubend. Zwischen den zwei Bergketten links und rechts vom Tal tauchte plötzlich ein dunkler, viel höherer Berg aus, dessen Spitze nicht erkennbar in Rauchschwaden gehüllt war. Immer wieder konnten wir beim Bus fahren einen Blick erhaschen. Wenig später erreichten wir Banos und bald darauf auch unser Hostel. Da wir schon vorher aus Erzählungen von anderen Backpackern herausfiltern konnten, dass es hier einiges zu tun gibt, haben wir uns direkt auf die Socken gemacht,
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Kurz vor dem Canyoning :) |
um zu erkunden, was wir machen können und wollen. In einer kleinen, sympatisch ausschauenden Agentur ließen wir uns direkt beraten. Zuerst sprachen wir nur von Ausreiten und Rafting, aber bald kamen Mountain Biking, Canyoning, Ziplining und Bungee Jumping ins Spiel. Da wir nicht alles machen konnten, verschoben wir Rafting auf Peru und buchten für den nächsten Morgen eine Halbtagescanyoningtour und machten uns zufrieden auf das kleine Städtchen zu erkunden. Bei Sandwich und Saft machten wir wild Pläne um alles irgendwie unter zu bekommen, was uns gefiel und stellten fest - es ist zu viel...
Abends saßen wir gemütlich im Garten des Hostels mit dem Hostelbesitzer zusammen, der uns Tipps zu Reisezielen in Ecuador und Peru gab und sonst einfach einen aus dem Nähkästchen plauderte.
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Ich beim Canyoning in Aktion. Zuerst mich weichen Knien, dann aber mutiger die Wasserfälle runter. |
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Eins der Ergebnisse unserer Alibifotopausen. Er Ausblick war
wirklich super schön. |
Am nächsten Morgen hieß es dann früh aufstehen und um 8.30 an der Agentur auflaufen, wo unser ecuadorianischer Guide schon darauf wartete uns mit Neoprenanzügen, Schuhen, Helmen und sonstigem Equipment auszustatten. Von dort aus ging es dann zum "Rio Blanco". Angekommen mussten wir dann erst mal 10 Minuten stur einen Berg rauf wandern. Immer mal wieder legten wir Alibifotopausen ein um 2 Sekunden zu verschnaufen, denn das vorgelegte Tempo war durchaus straff und diente wahrscheinlich dazu den zwei deutschen Mädels zu imponieren. Oben angekommen marschierten wir in den Wald und hörten bald Wasserrauschen.
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nach dem Canyoning glücklich unten
angekommen - wir hatten eindeutig Spaß |
Dann hieß es festschnallen und nach einer kurzen Einweisen gings aus schon los mit dem Abseilen. Zuerst kam wirklich mein Schissergen raus und ich hab kurz mal bezweifelt, dass ich heil unten ankam, doch nach dem ersten Abstieg war die ursprüngliche Angst verflogen und ich habe es genossen die Wasserfälle runter zu stiefeln, die immer höher wurden (der erste 8m, der letzte 35m). Beim letzten Wasserfall hieß es dann, sich setzen und einfach runter rutschen :) Da ich gesichert war, machte sich der Guide dann auch noch einen Spaß daraus mich zu baden, indem er mich in ein kleines Becken in der Mitte des Wasserfall zurück zog, nachdem ich mich mühevoll durchgearbeitet hatte. Zurück in Banos nutzten wir den Tag um eine der 4 Thermen zu besichtigen und abends in eine Bar zu gehen und ein wenig unsere Salsaschritte zu üben.
Die nächsten Tage gingen sportlich weiter. Einen Tag drauf mieteten wir uns Mountainbikes und radelten etwa 27km die Ruta de Cascadas ab. Am letzten wurden wir dann nach einer zusätzlichen Wanderung mit einem eiskalten Bad untem Wasserfall belohnt, bevor wir den Rückweg antraten. Der Rückweg stellte sich dann als besonders anstrengend heraus, denn wir mussten die gefühlten 300 Höhenmeter, die wir runter gewandert waren auch wieder hoch kommen.
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Hälfte der Strecke - wir sehen noch fit aus, oder? |
Oben angekommen waren wir froh unsere Räder in einen Transporter laden zu können, der uns wieder nach Hause transportieren sollte, da es auch schon dunkel wurde langsam.
An unserem letzten kompletten Tag in Banos entschieden wir uns für die entspannte Variante und wanderten noch mal zu einer Therme, wo wir zwischen planschenden, ecuadorianischen Nichtschwimmern die wärme des Wassers direkt am Berg genießen konnten. Besonders witzig waren die überwiegend merkwürdig gefärbten Badehauben, die jung und alt tragen mussten (meine war leider pink).
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Cascada Machala, und unten im Becken kann
man schwimmen... |
Nach einiger Zeit waren wir dann entspannt genug den Rückweg anzutreten und noch einmal ein bisschen in der Stadt herum zu wandern und etwas zu essen. Abends ging es wieder in die Bar von vor drei Tagen. Anscheinend hatten wir Eindruck hinterlassen, denn sofort wurden wir ohne Eintritt zu zahlen in den Club gewunken und zur Bar begleitet, wo es einen Begrüßungsdrink aufs Haus gab. Abermals wurden unsere Salsafähigkeiten auf die Probe gestellt und wir hatten einen tollen Abend, während dem überwiegend Spanisch gesprochen wurde.
Die meisten Südamerikaner sind zeigen sich sehr hilfsbereit, wenn man sich bemüht mit ihnen Spanisch zu sprechen, dann unterstützen sie einen sehr. Besonders ein junger, kubanischer Barkeeper machte Eindruck auf mich.
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Einfach nur glücklich den Rückweg nicht
strampeln zu müssen |
Am nächsten Tag machten wir uns allerdings schon morgens auf den Weg nach Cuenca, sodass ein Wiedersehen wohl auf Kuba oder Deutschland warten muss :P
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Die heißen Thermen, Becken um 30°C und direkt
daneben der Bach zum Abkühlen. :) |
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