Donnerstag, 30. Oktober 2014

Extrem, Extremer, Banos

Der aktuell aktive Tungurahua auf unserer Fahrt nach Banos.
Nachdem wir beim Verlassen des Hostels erfahren haben, dass der Vulkan an dessen Fuß Banos liegt, aktuell aktiv ist, war uns beiden doch etwas mulmig zumute, als wir in den Bus dorthin stiegen. Beide konnten wir nicht einschätzen, was es wirklich bedeutet und auch das Internet spuckte keine brauchbaren Informationen aus. Da aber niemand in irgendeiner Form besorgt über unseren Aufbruch war, änderten wir unsere Pläne nicht.
Der erste Blick, den wir auf den Vulkan erhaschen konnten war atemberaubend. Zwischen den zwei Bergketten links und rechts vom Tal tauchte plötzlich ein dunkler, viel höherer Berg aus, dessen Spitze nicht erkennbar in Rauchschwaden gehüllt war. Immer wieder konnten wir beim Bus fahren einen Blick erhaschen. Wenig später erreichten wir Banos und bald darauf auch unser Hostel. Da wir schon vorher aus Erzählungen von anderen Backpackern herausfiltern konnten, dass es hier einiges zu tun gibt, haben wir uns direkt auf die Socken gemacht,
Kurz vor dem Canyoning :)
 um zu erkunden, was wir machen können und wollen. In einer kleinen, sympatisch ausschauenden Agentur ließen wir uns direkt beraten. Zuerst sprachen wir nur von Ausreiten und Rafting, aber bald kamen Mountain Biking, Canyoning, Ziplining und Bungee Jumping ins Spiel. Da wir nicht alles machen konnten, verschoben wir Rafting auf Peru und buchten für den nächsten Morgen eine Halbtagescanyoningtour und machten uns zufrieden auf das kleine Städtchen zu erkunden. Bei Sandwich und Saft machten wir wild Pläne um alles irgendwie unter zu bekommen, was uns gefiel und stellten fest - es ist zu viel...
Abends saßen wir gemütlich im Garten des Hostels mit dem Hostelbesitzer zusammen, der uns Tipps zu Reisezielen in Ecuador und Peru gab und sonst einfach einen aus dem Nähkästchen plauderte.
Ich beim Canyoning in Aktion. Zuerst mich weichen Knien, dann aber mutiger die Wasserfälle runter.

Eins der Ergebnisse unserer Alibifotopausen. Er Ausblick war
wirklich super schön.
Am nächsten Morgen hieß es dann früh aufstehen und um 8.30 an der Agentur auflaufen, wo unser ecuadorianischer Guide schon darauf wartete uns mit Neoprenanzügen, Schuhen, Helmen und sonstigem Equipment auszustatten. Von dort aus ging es dann zum "Rio Blanco". Angekommen mussten wir dann erst mal 10 Minuten stur einen Berg rauf wandern. Immer mal wieder legten wir Alibifotopausen ein um 2 Sekunden zu verschnaufen, denn das vorgelegte Tempo war durchaus straff und diente wahrscheinlich dazu den zwei deutschen Mädels zu imponieren. Oben angekommen marschierten wir in den Wald und hörten bald Wasserrauschen.
nach dem Canyoning glücklich unten
angekommen - wir hatten eindeutig Spaß
Dann hieß es festschnallen und nach einer kurzen Einweisen gings aus schon los mit dem Abseilen. Zuerst kam wirklich mein Schissergen raus und ich hab kurz mal bezweifelt, dass ich heil unten ankam, doch nach dem ersten Abstieg war die ursprüngliche Angst verflogen und ich habe es genossen die Wasserfälle runter zu stiefeln, die immer höher wurden (der erste 8m, der letzte 35m). Beim letzten Wasserfall hieß es dann, sich setzen und einfach runter rutschen :) Da ich gesichert war, machte sich der Guide dann auch noch einen Spaß daraus mich zu baden, indem er mich in ein kleines Becken in der Mitte des Wasserfall zurück zog, nachdem ich mich mühevoll durchgearbeitet hatte.  Zurück in Banos nutzten wir den Tag um eine der 4 Thermen zu besichtigen und abends in eine Bar zu gehen und ein wenig unsere Salsaschritte zu üben.
Die nächsten Tage gingen sportlich weiter. Einen Tag drauf mieteten wir uns Mountainbikes und radelten etwa 27km die Ruta de Cascadas ab. Am letzten wurden wir dann nach einer zusätzlichen Wanderung mit einem eiskalten Bad untem Wasserfall belohnt, bevor wir den Rückweg antraten. Der Rückweg stellte sich dann als besonders anstrengend heraus, denn wir mussten die gefühlten 300 Höhenmeter, die wir runter gewandert waren auch wieder hoch kommen.
Hälfte der Strecke - wir sehen noch fit aus, oder?
Oben angekommen waren wir froh unsere Räder in einen Transporter laden zu können, der uns wieder nach Hause transportieren sollte, da es auch schon dunkel wurde langsam.
An unserem letzten kompletten Tag in Banos entschieden wir uns für die entspannte Variante und wanderten noch mal zu einer Therme, wo wir zwischen planschenden, ecuadorianischen Nichtschwimmern die wärme des Wassers direkt am Berg genießen konnten. Besonders witzig waren die überwiegend merkwürdig gefärbten Badehauben, die jung und alt tragen mussten (meine war leider pink).
Cascada Machala, und unten im Becken kann
man schwimmen...
Nach einiger Zeit waren wir dann entspannt genug den Rückweg anzutreten und noch einmal ein bisschen in der Stadt herum zu wandern und etwas zu essen. Abends ging es wieder in die Bar von vor drei Tagen. Anscheinend hatten wir Eindruck hinterlassen, denn sofort wurden wir ohne Eintritt zu zahlen in den Club gewunken und zur Bar begleitet, wo es einen Begrüßungsdrink aufs Haus gab. Abermals wurden unsere Salsafähigkeiten auf die Probe gestellt und wir hatten einen tollen Abend, während dem überwiegend Spanisch gesprochen wurde.
Die meisten Südamerikaner sind zeigen sich sehr hilfsbereit, wenn man sich bemüht mit ihnen Spanisch zu sprechen, dann unterstützen sie einen sehr. Besonders ein junger, kubanischer Barkeeper machte Eindruck auf mich.
Einfach nur glücklich den Rückweg nicht
strampeln zu müssen
Am nächsten Tag machten wir uns allerdings schon morgens auf den Weg nach Cuenca, sodass ein Wiedersehen wohl auf Kuba oder Deutschland warten muss :P
Die heißen Thermen, Becken um 30°C und direkt
daneben der Bach zum Abkühlen. :)











Montag, 27. Oktober 2014

Quito - und die Luft wird dünner

Basilíca del Voto Nacional
Angekommen in Quito mussten wir uns erst mal von den 24 Std fahren erholen und uns Akklimatisiere, hätten wir vorher gewusst, wie lang wir fahren hätten wir vielleicht doch  den ursprünglichen Plan gewählt und in Pasto noch einen halt gemacht. Da Quito auf 2.850m und nach La Paz - Bolivien die zwei höchst gelegene Hauptstadt der Welt.
Unser Hostel war das absolute Kontrastprogramm zum vorherigen in Cali. Es war ein riesiges Haus, dass einer alten Ecuadorianerin gehört und nur 4 Gästezimmern hat.
Nach langem Suchen auf dem Plaza de la Indepedencia
angekommen
Das Gefühl war mehr wie zu Oma heim kommen, als in einem Hostel zu schlafen. So viel es uns ziemlich einfach, uns dort schnell einzugewöhnen und wohl zu fühlen, auch wenn wir nachts des öfteren mal ziemlich gefroren haben. Am ersten Tag schafften wir es allerdings nur bis in den Supermarkt, waren aber doch beide sehr angenehm überrascht über Sauberkeit und Modernität von Ecuadors Hauptstadt.  Der Supermarkt hatte ein fast schon europäisches Sortiment, was uns zu einem ausgiebigen Einkauf beflügelte. Wir hatten von Ecuador etwas anderes erwartet, denn gerade die kleinen Dörfer, die wir auf unserer Busfahrt schon durchfahren waren zeigten ein ganz anderes und wesentlich unschöneres Bild von staubigen, chaotischen Städtchen, Müll und teilweise Gestank am Straßenrand und dreckigen Menschen.

Auf dem "El Panecillo" mit Blick auf die Quito umgebenden Berge/Vulkane
 Gerade erst mit dem TeleferiQo den Pichincha bezwungen
Nach dem Mittagessen haben wir uns dann wieder ins Bett gesetzt und uns einfach mal ein wenig entspannt. Wie schon zwei holländische Mädels, die ich in Sao Paulo kennen gelernt hatte, mir prophezeit haben, Reisen kann ziemlich anstrengend sein und ab und zu braucht man mal nen Strand oder Pooltag, um die Lust nicht zu verlieren.
Am nächsten Tag haben wir dann nachmittags die wunderschöne Altstadt erkundet. Leider gilt auch hier nicht das Sprichwort "Der Weg ist das Ziel", denn die Wege sind alle eher herunter gekommen und dreckig. Der Kontrast zu den meist wunderschönen Sehenswürdigkeiten überrascht mich jedes Mal wieder.
Okay zurück zur Altstadt. Nach einem mal wieder langen Spaziergang durch die Altstadt, die zum UNESCO - Weltkulturerbe zählt, der Besichtigung unter anderem von der Basilíca del Voto Nacional, der Iglesia la Compania, der "La Ronda" und Plaza de la Indepedencia, haben wir uns noch auf die Aussichtsplattform "El Panecillo" fahren lassen und dort die Dämmerung genossen.
Unser Blick auf Quito :DD von 4.100m, nachdem wir noch einen Hügel
erklommen haben
Am nächsten Tag ging es hoch hinaus und zwar mit dem "TeleferiQo" auf 4.100m. Der TeleferiQo ist eine Seilbahn an der Ostseite des Vulkans Pichincha. Dort war das Atmen dann besonders schwer und schon nach 200m ein bisschen bergauf haben wir ziemlich blöd aus der Wäsche geguckt. Auch den zwei Amerikanern aus Portland, die wir direkt in der Kabine nach oben kennen lernten, erging es nicht besser als uns. So verbrachten wir die Zeit mehr mit Fotos machen und Lamas ärgern, als mit umherwandern. Trotzdem haben wir es uns nicht nehmen lassen einen wirklich kleinen Hügel hoch zusteigen um noch eine bessere Aussicht zu haben, aber da haben wir dann erst recht
Verbindungen zwischen zwei Halbkugeln 
geschnaubt. Lange konnten wir die besondere Aussicht auf Quito aber leider nicht genießen, da Regenzeit ist und nachmittags schüttet es dort immer wie aus Eimern - unglaublich.  Und dann ist da auch noch der Donner, der die Fensterscheiben vibrieren lässt und die Blitze, die dich nur zusammen zucken lassen. In dem Fall also nichts für schwache Gemüter.

Unseren letzten Tag verbrachten wir am Mittelpunkt der Erde dem "Mitad del Mundo" 23km nördlich von Quito. Dort hatte 1736 der Franzose Charles Marie de la Condamine als erster Europäer die genaue Position des Äquators bestimmt.
Es hat tatsächlich geklappt, das Ei steht
Heute wird die Stelle vom Äquatormonument markiert. Dort hat man dann verschiedene Möglichkeiten zu überprüfen, ob man wirklich am Äquator ist. Zum einen das Eierexperiment, denn das Erdmagnetfeld erlaubt es genau auf dem Äquator ein Ei senkrecht auf einem Nagel zu balancieren. Außerdem die Toilettenspühlungen, denn nur hier erfährt das Wasser keinen Strudel sondern fließt einfach senkrecht ins Rohr. Natürlich haben wir auch nicht nur einmal die gelbe Linie übertreten, die die Halbkugeln voneinander abtrennt, sondern das auch ausgiebig dokumentiert.
The world in my hands... Vor dem Äquatormonument, auf zwei Halbkugeln stehend :)
Nachdem wir der Meinung waren genug Fotos zu haben traten wir frisch gestärkt den Rückweg an, denn morgen soll es weiter gehen, nach Banos...

Freitag, 24. Oktober 2014

Ipiales - Ein Morgen im Bruchtal bei Legolas und Frodo

Unten angekommen und schon ziemlich geschafft
Auf dem Weg nach Ecuador haben wir noch einen Zwischenstop in Ipiales gemacht. Die Idee hatte uns Alvaro gegeben, denn eigentlich wollten wir noch eine oder zwei Nächte in Pasto bleiben und von da aus dann nach Quito weiterreisen.

In Ipiales angekommen, waren wir erst mal weniger begeistert, alles war wenig einladend, wenn man nicht gleich sagen konnte hässlich. Die Taxifahrer standen schon am Busbahnhof und man hatte eigentlich keine Zeit sich zu orientieren, bis ein Taxifahrer schon das Gepäck in sein Taxi geladen hatte um uns zur Grenze zu kutschieren. Allerdings war das gar nicht unser Plan, denn dank unseren neuen Freunden aus Cali hatten wir von der Kirche "Las Lajas" gehört, die in eine Schlucht gebaut und mit vielen Verzierungen im gothischen Stil geschmückt ist.

Der Blick von der Aussichtsplattform
leider sieht man "Las Lajas" nicht so gut. :(
Schon von einem Aussichtspunkt, an dem der Taxifahrer hielt und zu unserer Beruhigung mit ausstieg, konnten wir die Kirche bewundern. Mit persönlich schossen sofort Bilder aus Herr der Ringe in den Kopf. Nach dem kurzen Stop brachte uns der Taxifahrer direkt an den Weg, der in die Schlucht führt. Übervorsichtig wie wir sind, lehnten wir alle Hilfsangebote ab und schleppten unsere Rucksäcke den Berg hinab, bis hin zur Kirche. Schon beim Runtergehen haben wir uns gefragt, wie wir den Weg wieder hoch laufen sollten, doch unser Misstrauen siegte und so waren wir schon einigermaßen kaputt, als wir unten angekommen waren.

Nein... ich bin gar nicht bepackt, wenn ich
reise... aber noch sind wir überall angekommen.
Dann hieß es erst mal Kirche erkunden, Fotos machen, Atmosphäre einfangen und für den Rückweg wappnen. Nach gut einer halben Stunde in und um der Kirche schulterten wir unsere Rucksäcke und auf ging es den Berg wieder hinauf. Schon nach den ersten Schritten war uns klar: "Den Berg schaffen wir nur in ganz kleinen Abschnitten." Und so war es dann an. Anfangs schleppten wir uns noch von einer Bank zur nächsten und waren froh über jede Rast. Später konnten wir stolz sogar die eine oder andere Bank auslassen und oben angekommen wartete sogar schon ein Taxi darauf und zur Grenze nach Ecuador zu bringen.

Hab selten so eine schöne Kirche
gesehen wie diese. Und die Lage
einfach ein Traum 
Dort angekommen mussten wir erst mal Geld tauschen, denn in Kolumbien zahlt mal mit kolumbianischen Pesos und in Ecuador mit US Dollar. Das brachten wir dann auf den Grenzstreifen hinter uns, mit er "freundlichen" Hilfe eines Geldwechslers, der uns zum Bankautomaten führte, in der Hoffnung uns einen für ihn besonders guten Wechselkurs abzuluchsen. Allerdings ging dieser Plan nicht auf, wir bekamen über 10 Dollar mehr für unser Geld und er zog resigniert und angesäuert ab. Dann mussten wir in Ecuador immigrieren, was aber kein Problem aufwarf. Schnell war danach ein weiteres Taxi in die nahe gelegene Grenzstadt, zum Busbahnhof gefunden und dort auch direkt ein Bus nach Quito.

Die Kirche von innen.
Direkt in den Fels gebaut. Es gibt
dort einfach eine ganz besondere
Stimmung.
Für die etwa 250km lange Strecke nach Quito brauchten wir über 8 Stunden. Inklusive eher schlechten Snacks, viel zu lauten, spanischen Spielfilmen und jeder Menge unglaublich komischer und aufdringlicher Menschen und einem Bus, der uns bei der Pause fast vor der Nase weggefahren wäre, waren wir unglaublich froh, als wir in unserem Hostel in Quito ankamen und erst mal ausruhen konnten. Doch davon mehr später.











Sonntag, 19. Oktober 2014

Cali - wenig Stadt, viel Land, Fluss, Tanz und Freunde

Der 1. Wasserfall. Und jaa, da sind wir tatsächlich
drunter gehüpft
Unsere letzte und im Endeffekt auch schönste Station in Kolumbien war Cali.
Anstrengende Fahrt - mal wieder - und morgens um 7 Uhr standen wir vor den Toren(!) des Hostels und hatten schon Angst, dass man uns erst in 2 Stunden rein lässt. Aber glücklicherweise öffnete uns ein eher leicht bekleideter, sehr verschlafen aussehender Kolumbianer die Tür und ließ uns in das bis jetzt beste Hostel, was wir hatten. Nach kurzer Vorbereitungszeit ließ man uns in unser Zimmer, aber an Schlaf war nicht zu denken. Erst mal gab es ein überragendes Frühstück und dann setzen wir uns mit den Hostelmenschen zusammen in den Garten und es wurde sich erst mal ausgetauscht.
Selfie beim Schwimmen am Wasserfall :)
Schnell hatte uns der Hostelbesitzer adoptiert und ein bisschen die Stadt gezeigt. Zuerst sind wir auf der Suche nach etwas zu essen in ein Restaurant von einem Bekannten und anschließend auf einen Aussichtspunkt im Viertel "San Agustin". Nachmittags hatten wir dann genug Zeit noch mal mit den Leuten in Kontakt zu kommen, Nintendo 64 zu spielen, zu quatschen und zu Kochen. Für abends stand für Annika und mich dann Kulturschock auf dem Plan, denn wir machten uns auf den Weg zum "Oktoberfest". Allerdings sieht das ganz anders aus, als in Deutschland. Es gibt Bier aus 0,2er Dosen, überall liegen Menschen auf Sitzsäcken rum und unterhalten sich. Auf der Freilichtbühne stehen verschiedene kolumbianische Musiker, die eine kunterbunte Mischung an Musik spielen, von spanischem Rap auf Rockbeats bis hin zu "Pacifico" einer Mischung aus Elektro/Trance mit Reaggae und karibischen Rhythmen - total abgespact.
Spaß beim Planschen. Das Wasser hatte ja nur so 15°C...
Am nächsten Tag machten wir zuerst die Bekanntschaft mit den nur KALTEN Duschen, bevor wir mit dem  Hostelbesitzer, einem 24 jährigen Kolumbianer, der mittlerweile unser Freund geworden ist, zu einem Wasserfall fuhren. Wir haben uns meega darauf gefreut, aber als wir dann durch die Pampa gefahren und anschließend gelaufen sind - in Flipflops - war uns erst mal ein bisschen mulmig zu Mute. Aber angekommen am Wasserfall war das sofort vergessen. Das Wasser war zwar unglaublich kalt und zuerst wurden nur die Zehen reingestreckt, aber später dachten wir uns: Die Chance bekommen wir nur einmal. Also 'Schwups' waren die Klamotten weg und wir sind im Bikini Richtung Wasserfall gestiefelt.
am 2. Wasserfall, eigentlich war es mehr ein ganzer Wasserflauf
mit vielen kleinen Wasserläufen und Wasserlöcher, in denen man
schwimmen, tauchen und planschen konnte
Schnell hatten wir uns an die Temperatur gewöhnt und konnten ohne Probleme im Wasser stehen und Fotos machen. Nachdem wir noch eine spektakuläre Rettungsaktion beobachten konnten sind wir noch ein Stück weiter den Bach runter, mussten ein bisschen über Stock und Stein klettern, sind dann aber an einem noch schöneren Fleckchen angekommen in dem wir wirklich schwimmen und duschen konnten. Die Jungs haben sich zwar nicht ins Wasser getraut, aber das hat uns nicht weiter gestört und wir sind noch ein Stück weiter runter geklettert um wirklich im Wasser sein zu können.
Nach einer Weile wurde es aber doch ziemlich kalt und düster, sodass wir uns auf den Rückweg gemacht haben. Abends haben wir wieder mit den Menschen im Hostel verbracht, zusammen gekocht und anschließend im Garten zusammen gesessen. Gleichzeitig mit uns waren noch zwei Österreicher, ein Schweizer und ein Italiener im Hostel, sodass Deutsch doch relativ viel gesprochen wurde.
Unsere Hundebabys. Das ist der Moment in dem mein kleines
auf uns zugestürzt kam (siehe der kleine schwarze Punkt links im Bild)
Am nächsten Tag machte sich beim Frühstück die allgemeine Katerstimmung breit, aber lange fackeln konnten wir nicht, denn unsere private Stadtführung stand an. Alwaro ist mit uns durch die Innenstadt von Cali gelaufen, hat hier und da angehalten, was erzählt und ist anschließend mit uns in das archäologische Museum von Cali. Nach so viel Kultur genehmigten wir uns erst mal einen der in Kolumbien überragend schmeckenden Fruchtbecher und einen Zuckerrohrsaft, bevor wir uns trennten um Essen zu gehen. Nachmittags zog es leider zu und wir nutzten die Zeit um im Hostel ein bisschen auszuspannend, denn am nächsten Tag stand noch ein anderer Wasserfallbesuch an. Dieser Wasserfall war so gelegen, dass man vom Rand in verschiedene kleine Wasserbecken springen konnte.
Schwimmen macht Spaß, vor allem bei dem Wetter <3
Annika und ich haben da allerdings eher Abstand von genommen und den Jungs beim Springen zugeschaut bzw. uns mit der Frage beschäftigt, was wir mit den zwei mega süßen Hundebabys anstellen sollen, die uns überschwinglich begrüßt haben, als wir an der Schwimmstelle ankamen. So unglaublich herzig war des, als dieses kleine Ding mit schlackernden Ohren über die Steine gehechtet ist, noch einmal kurz abgestürzt, nur um mir direkt in die Arme zu springen. Ich muss ehrlich zugeben, ich war ein bisschen verliebt :D Nachdem sie aber, als wir vom Schwimmen wieder zurück kamen ihrer Wege gegangen waren, stand auch die Frage, ob wir sie mitnehmen nicht mehr im Raum. :P
Also zurück zum Wasserfall... Einige Zeit verbrachten wir einfach damit im Wasser zu planschen bzw. am Rand in der Sonne zu braten. Dann mussten wir natürlich noch Fotos von den Jungs machen, wie sie von den Felsen springen bzw. rumkletterten, bevor wir nach Hause fahren konnten...
Nachdem wir wieder im Hostel angekommen waren und uns ein bisschen ausruhen konnten, stand eine Salsaanfängerstunde auf dem Plan mit den zwei Österreichern - es bot sich halt einfach an. Man muss aber ehrlich zugeben, Annika und ich haben uns ganz gut angestellt, die Österreicher, ähm... nicht so^^
die kleine Rutsche haben wir nicht ausprobiert, aber
schön sah sie schon aus :) (2. Wasserfall)
Aber egal, es war eine witzige Erfahrungen und hat gereicht um danach den Mut zu haben mit Alwaro und den anderen Hostelgästen in eine Salsabar zu gehen und einfach unser Glück zu versuchen und einfach in der Bar nach Aufforderung loszutanzen - um ehrlich zu sein hatten wir aber auch einen Drink zum Locker werden und um die Hemmungen ein bisschen abzubauen.
Um Mitternacht hatte Annika dann Geburtstag - ein Grund mehr feiern gegangen zu sein. Und es war ein Hammerabend. Wir haben Ewigkeiten noch Salsa getanzt und sogar 'nen Salsalehrer kennen gelernt, der mit uns getanzt hat. Also hat's uns sogar echt was gebracht.
Na ja am nächsten Morgen war dann bei allen mal wieder Katerstimmung angesagt... aber diesmal konnten wir das nicht ausleben, denn es war ja Annikas Geburtstag und so sind wir auf ne Hacienda von nem Bekannten von Alwaro gefahren und sind ausreiten gegangen.
Nach unserem Ausritt. Die Pferde waren so schön und so
bekloppt. Und unsere Hintern taten weh - von allen!
Aber die Gäule waren ein bisschen gestört. Die waren getrimmt auf 8 Std Trackingritte und hatten richtige Feuer im Hintern, sodass wir alle Mühe hatten die Viecher im Zaum zu halten. Und als wir sie haben laufen lassen, meine Güte, auf so nem schnellen Pferd hab ich noch nie gesessen. Aber es hat sau Spaß gemacht und eine Weile sind wir einfach nur in nem ganz gemütlichen Tempo durch die Prärie von Kolumbien galoppiert und konnten die Landschaft genießen. Auf jeden Fall eine super Erfahrung.
Den Rest des Tages haben wir mit kleineren und größeren Überraschungen für Annika verbracht, heißt Essen gehen, Geburtstagsgeschenke von zu Hause entgehen nehmen und Kuchen mit Kerzen schnabbulieren.
Am nächsten Tag mussten wir uns schon wieder verabschieden und der Trennungsschmerz war diesmal sogar beidseitig. Wir hatten doch 'nen ziemlichen Eindruck in Cali hinterlassen.
An diesem Tag haben wir nur noch ein bisschen im weiteren Sinne Sight Seeing betrieben und die Cristo Statue von Cali besichtigt, bevor wir zum Busterminal sind und über Nacht unsere 24 Std Reise über Ipiales und Tulcan nach Quito angetreten haben....

Die Cristus Statue von Cali, leider war schlechtes Wetter und danach mussten wir erst mal das Autoschloss knacken, weil
wir die Schlüssel im Auto vergessen hatten... Aber "Part of the experience" wie so alles, was wir so erleben und was nicht
ganz so läuft, wie wir es gerne gehabt hätten....

Dienstag, 14. Oktober 2014

Medellin, nicht mehr die gefährlichste Stadt der Welt...

Blick aus der Metro auf die Berge. Medellin hat die einzige
Metro von Kolumbien
Nach einer unglaublich langen und anstrengenden Reise sind wir in Medellin angekommen. Der Bus war zwar wesentlich bequemer und komfortabler als erwartet, aber 15 Stunden Busfahrt steckten uns trotzdem in den Knochen, sodass wir im Hostel angekommen erst mal ausruhen mussten. Abends haben wir dann aber doch noch ein bisschen unser Viertel erkundet. Wir waren im Viertel "El Poblado", dem In-Viertel von Medellin, mit vielen teuren Bars und Restaurants das stellte sich mal wieder als Herausforderung heraus. Die Mischung aus Fleischkultur in Kolumbien und "Wir verstehen weder die Karte zu 100% noch den Kellner, macht es einfach ein bisschen schwer. Nachdem wir aber dann doch etwas zu Essen gefunden hatten, sind wir dann noch mal auf die Suche nach Klamotten gegangen, da wir in Cartagena nicht wirklich fündig geworden sind. Aber auch an diesem Tag stellte es sich doch eindeutig als schwierig heraus, Klamotten zu finden und so sind wir dann eben wieder ohne ins Hostel zurück gekehrt.
Blick auf den Osthang von Medellin :)
Am nächsten Tag begann dann unser Lauf-Marathon... Die nächsten 3 Tage haben wir unglaubliche Strecken hinter uns gebracht und einiges von der Stadt gesehen.
Am Mittwoch haben wir uns zuerst mal alleine die Innenstadt angeguckt und die Bustickets für unsere Reise nach Cali gekauft. Die Innenstadt ist so unglaublich überlaufen und vollgestopft mit Leuten, dass es erst mal schwer war sich zurecht zu finden. Es gibt ungefähr 1.000 Stände an denen man Fakemarkenware in Form von Neonoberteilen, Schuhen, Pullovern usw. kaufen kann. Von entspannt sträßeln kann aber nicht die Rede sein. Alle 5m wird man angesprochen und die Leute wollen dir einfach alles andrehen. Von Obst, Säften oder Cocktails bis hin zu Musik, Filmen, Plastikkakerlaken oder was weiß ich (ich hab nicht immer so genau hingeguckt). Mit einem freundlichen, aber gestimmten "No, gracias!" kommt man aber meist relativ schnell wieder aus der Bredouille. Mit schmerzenden Beinen und Füßen machten wir uns dann nach etwa 8 Stunden rumlaufen an den Anstieg zurück ins Hostel - wir hatten das unverschämte Glück ein Hostel am Berg gebucht zu haben, sodass wir beide im Hostel doch eher schnaufend ins Bett fielen und nur noch schnell etwas gekocht haben.

Heute "Parque de la Luz"  - früher "Plaza del Cisneros"
Für  Donnerstagvormittag hatten wir eine Free Walking Tour durch die Innenstadt gebucht. Relativ schnell fanden wir Anschluss bei einer Brasilianerin, die in Sao Paulo wohnt. Die Tour an sich war mega interessant. Unser Tourguide war gebürtig aus Medellin und konnte uns einige Geschichten über die Stadt, die Geschichte und die Menschen erzählen. Besonders gut fand ich, dass er, obwohl es ihm offensichtlich gegen den Strich ging, auch die negativen und schattigen Seiten der kolumbianischen Geschichte und auch der von Medellin nicht ausgelassen hat. Danach hatte ich tatsächlich das Gefühl mir ein einigermaßen objektives Bild von der Stadt gebildet zu haben.
Der Reichtum der Stadt stammt zum Beispiel nicht, wie ich dachte aus dem Drogenhandel, sondern aus zahlreichen Goldfunden in den Jahrzehnten und Jahrhunderten davor und damit wurde die erste Eisenbahnlinie Kolumbiens gebaut. Erst in den 1980er Jahren kamen die Drogenbosse auf und boten den eher armen Bauern auf dem Land eine neue und profitable Einnahmequelle. Kompliziert wurde es, als die Drogenbosse den zwei verfeindeten, nicht-staatlichen Gruppierungen, die sich eh schon bekämpften, einen Vertrag anboten, mit si deme ihnen viel Geld gegeben haben um die Drogen anzubauen und jeweils die andere Gruppe auszuschalten. Somit kam in einen ohnehin schon langen und blutigen Kampf auch noch das Kapital für Waffen.
Heutzutage hat sich vieles grundlegend verändert. Die Regierung ist sehr bemüht darum das Stadtbild zu verändern, Bildung und Orte der Einheit zu schaffen, wie z.B. den "Parque de la Luz", der früher ein Platz der Kämpfe und Aufstände war.
Iglesia de la Veracruz - die zweitälteste Kirche von Medellin
ursprünglich die "Fremdenkirche"
Schockierend für uns waren die Kirchen. Denn direkt neben den Glaubensstätten kann man auch andere, eher weltliche Probleme lösen. Neben der zweiältesten Kirche, die ursprünglich als Kirche für Fremde gedacht war, stehen heute Huren, die für wenig Geld mit dir in ein Hotelzimmer verschwinden. Später befanden wir uns auf dem "Parque Berrio", dem Herzen von Medellin und sollten dort kurz den Platz auf eigene Faust erkunden und uns dann wieder treffen. Kurz darauf sammelten wir uns vor der ältesten Kirche Medellins und mit dem Satz:"Come on guys, let's buy some porn!" stiefelte er geradewegs in die Gasse links neben dem Eingang. Und so war es auch. In dieser Gasse konnte man alles mögliche an Schund kaufen und die Hardcore Pornos wurden einem von eher zwielichtigen, grimmig dreinschauenden Männern direkt unter die Nase gehalten. Dementsprechend froh, aber auch verwirrt waren wir, als wir endlich aus der Gasse raus waren :S
Plaza del Bolívar, mitten im Herzen von Medellin. Im Hintergrund sieht man
"Catedral Metropolitana de Medellín" sie wird von den Paísas als größte
Kirche der Welt bezeichnet, ist sie aber nicht.
Später in der Führung hat uns unser Guide noch auf den "Plaza del Bolívar" geführt, vor dem so mancher Tourist gewarnt wird und der als nicht zu 100% sicher gilt. Allerdings sind wir sehr herzlichen empfangen worden und alle Menschen haben uns gewunken, zu gelächelt oder sogar kurz "Hola, como estas? gesagt. Na ja, so viel zur Free Walking Tour.



Unsere vierbeinigen Helfer für den Weg
bis aufs Plateau von "El Penol"
 Am Freitag, also dem Tag an dem wir weiter reisen wollten, sind wir noch nach Guatapé gefahren, einer kleinen Stadt etwa 50 km von Medellin entfernt. Dort gibt es einen riesen Felsen, den man erklimmen kann und die komplette Seenlandschaft, die diesen umgibt überblicken. Und da ist es wirklich wunderschön. Wir sind nicht ganz rauf, denn schon von der Plattform aus, war der Blick wirklich unglaublich und auch dieser Anstieg war schon anstrengend genug. Anschließend wollten wir zu Fuß in die Innenstadt kommen, das haben wir allerdings sehr schnell aufgegeben, denn in Kolumbien an einer Landstraße ohne Gehweg zu Fuß unterwegs zu sein, war uns dann doch einen Ticken zu bekloppt und wir haben ein "Mototaxi" angehalten und sind etwa 5 Minuten gefahren.
Die Stadt an sich ist wirklich seehr schön. Alles ist bunt und jede.s einzelne Haus ist verziert mit Bilder und oder 3D Applikationen. Dort haben wir uns dann einen Kaffee gegönnt und sind nach einer ausgiebigen Besichtigungstour wieder zwei Stunden nach Medellin gefahren und haben uns auf unsere Reise nach Cali vorbereitet. Aber Cali ist ein anderes Kapitel
El Penol


Seenlandschaft rund um Guatapé, es war einfach ein wunderschönes Erlebnis, auch wenn zuerst das Wetter nicht mitgespielt hat. Es hat sich auf jeden Fall gelohnt.

Sonntag, 12. Oktober 2014

Cartagena - Wir sind im Reich der Piraten

Haaallo mal wieder.
Plaza de los Coches
Ich bin jetzt schon seit ein paar Tagen in Kolumbien angekommen und hab am Flughafen von Cartagena die Annika getroffen. Dann sind wir zusammen zum Hostel gefahren und haben unser wundervolles Hostelzimmer bezogen - Gott sei Dank haben wir ein zweier Zimmer gebucht. Es ist zwar relativ klein und ein bisschen dreckig, aber schlafen kann man hier ganz gut und so ist es aushaltbar. Am ersten Tag (Mittwoch) haben wir uns dann direkt daran gemacht die Stadt zu erkunden. Auf unserem Weg sind wir am Hafen vorbei gekommen und haben leider die Altstadt erst gar nicht bemerkt. Sind aber dafür im Stadtviertel mit Strand gelandet. Das Wasser wärmer als beim Duschen und so zum Reinsetzen. Die Leute glotzen und versuchen dir allen möglichen scheiß anzudrehen, den man so ganz vielleicht mal am Strand brauchen kann. Stühle, Ketten, Getränke, Cocktails, Früchte, Massagen, eingeflochtene Haare, alles im Angebot. Wir haben zwar immer brav "No, gracias!" gesagt, aber das hört da einfach nicht auf und es kommen immer neue Menschen....
Bei weit mehr als 30°C und knallender Sonne haben wir es nicht lange draußen ausgehalten und sind relativ schnell wieder ins Hostel geflohen, wo wir erstmal unsere total überbeanspruchte, knallrote Haut versorgen mussten... Abends sind wir dann nur noch ein bisschen raus und haben was gegessen, bevor wir eh schon tot müde ins Bett gefallen sind.


Am nächsten Tag sind wir dann auf Erkundungstour in die Altstadt gegangen und wir haben wirklich nicht schlecht gestaunt... Es sieht wirklich aus, wie in 'nem Piratenfilm. Die Häuser und Straßen und Plätze... Es ist einfach echt schön hier. Aber wir waren trotzdem auf der Suche nach Klamotten wir warme Tage, denn bei Annika in Chile war es einfach nur kalt und dementsprechend waren die Klamotten dick... Während unserem Shoppingtrip sind wir aber an kleinen Cafés vorbei gekommten und zur Stadtmauer gepilgert, haben noch mal das Meer gesehen und natürlich auch einiges an Fotos gemacht. Ausklingen haben wir den Tag in einer Bar direkt auf der Stadtmauer mit Blick auf den Sonnenuntergang, lauten, südamerikanischen Rhythmen und einem kalten Bier. Und Bier in Südamerika ist wirklich kalt. In Brasilien hab ich gelernt, dass es maximal 2°C warm sein darf. Die Kühlschränke stehen teilweise auf -2°C um eine trinkgeeignete Temperatur zu erzeugen.
Natürlich hatten wir uns extrem viel zu erzählen von unseren vorherigen Wochen und was wir uns vorstellen, wie unser Trip weiter geht und einfach über Gott und die Welt.


Der nächste Tag hatte in etwa das gleiche Ziel. Wir hatten beim Frühstück (das immer aus Früchten, Toast und Kaffee besteht) beschlossen, dass wir noch ein bisschen länger in Cartagena bleiben wollten und direkt das Hostel verlängert. Und dann ging es wieder in die Stadt und auf die bis jetzt erfolglos gebliebene Suche nach Kleidung für Annika. Diesmal allerdings Gott sei Dank mit mehr Erfolg, sodass wir uns doch wieder auf das Stadt angucken und Fotos machen konzentrieren konnten. Und die Stadt hat einfach wirklich viele schöne Plätze zu bieten. Der Plaza de los Coches hat es uns irgendwie angetan. Abends hört man über den ganzen Platz Salsa oder Reggaeton, die Pferdekutschen rattern an einem vorbei und es herrscht eine belebte, leicht angeregte Atmosphäre. Auch wenn man in 'nem Cafe sitzt kommt ständig jemand vorbei und will dir Süßigkeiten, Saft oder Schmuck verkaufen, aber die wird man dann doch meistens mit einem "No gracias!" relativ schnell los. Auf unserem Weg durch die Stadt haben wir dann beschlossen am nächsten Tag eine Bootstour auf eine Insel zu machen, die wir dann auch direkt im Hafen gebucht haben.
Calle del Arsenal
Nach einem kurzen Boxenstop im Hostel mit duschen (man hat hier leider einfach permanent das Gefühl duschen zu wollen....) haben wir uns noch auf den Weg gemacht unser Viertel näher zu Erkunden und sind bis zum Hafen und auf die Partymeile von Cartagena gelaufen. Dort haben wir uns auch den Sonnenuntergang angeschaut, Kolumbianer beim Fischen beobachtet oder Pelikane beim Jagen. Einmal haben wir sogar einen ganzen Fischschwarm gesehen, wie er aus dem Wasser gesprungen ist und haben unseren Augen nicht getraut.
Nachdem die Sonne untergegangen ist ging es zurück in die Altstadt - Sonnenhüte kaufen... Immerhin hatten wir ja eine Tour für morgen gebucht und wollten die auch ohne Sonnenstich überleben. Jetzt sehen wir aus wie die klassischen Deutschen Touris.... Wirklich herrlich :P







Samstag war dann "früh" aufstehen angesagt und um 8.30h sollte unser Boot gehen - ging es natürlich nicht um am Anleger herrschte reges treiben und ein unglaubliches Chaos... Bis alle Menschen dann auf ihre Boote verteilt und losgefahren waren dauerte es noch mal Ewigkeiten.
Aber dann gings los und als wir angekommen sind waren wir im Paradis. Unterwegs haben wir an schwimmenden Restaurants gehalten und schon vom Boot aus wunderschöne Fischschwärme gesehen. Irgendwann waren wir dann irgendwo im nirgendwo angekommen, es wurden plötzlich Schnorchel und Taucherbrillen verteilt und die Leute darum gebeten sich ihrer überflüssigen Kleidung zu entledigen - es geht über Bord in eine andere Welt. Die zwei New Yorker, die wir auf dem Boot kennen gelernt hatten fanden diese treffenden Worte, die ich einfach nur zitieren kann: "A whole new world!"
Bewaffnet mit unserer GoPro paddelten wir los. Gut eine Stunde schwammen wir durch das kristallblaue, warme Wasser und konnten verschiedenste kleine und große Fische zwischen riesigen Korallen sehen. Die Zeit verging zwar viel zu schnell, aber es war auch einfach unglaublich anstrengend. Mit beherzter Hilfe eines Kolumbianers kletterten wir zurück an Bord und mussten erst mal eine Kleinigkeit zur Stärkung futtern, bevor es zum Strand ging. Und bis auf ungefähr 1 Million Menschen, war es ein Bild wie es im Buche steht.Weißer Strand, kristallklares Wasser, Palmen und Sonne. Wir dann, nach einer kurzen Stärkung natürlich direkt wieder zurück ins Wasser: Planschen, Fotos machen und Sonnen. Aber hier war dann natürlich viel zu viel los und wir nach kurzer Zeit wieder beide Krebse...., aber das war's trotzdem wert. Nach einer Stunde haben wir uns dann aber doch in den Schatten verzogen und halt noch ein bisschen gequatscht, bevor wir zurück nach Cartagena geschifft wurden. Abends war dann nur noch Essen drin und dann schlafen.


Der heutige Tag war zum Relaxen gedacht und zum Planen der weiteren Reise.
Ein kurzes Mittagessen in der Stadt und ein bisschen rumlaufen, alles ganz entspannt.
Gleich geht es aber noch mit unseren New Yorker Freunden auch mal bei Nacht Cartagena unsicher machen, bevor wir morgen weiterreisen nach Medellin.
Also auf einen guten Abend euch und uns....




       
Im Hafen von Cartagena, alte Holzsschiffe neben Luxusyachten und Sportflitzern. Alles vorhanden....











Fischschwärme zum Träumen.... Unglaublich, was man für Fische sieht, wenn man mal die Aquarien und Küsten verlässt...










Zwei Touris auf Tour... Auf dem Weg zum Schnorcheln und Baden... Ich find wir verkörpern das Klischee schon echt gut. Aber es gibt leider keine anderen Hüte und um dem Sonnenstich zu entgehen gelten alle Mittel...










Endlich im Wasser... Ein Selfie in der Karibik muss, oder?